Behind The Locked Door
Kang Byung-ho Oh Sang-chul, 22.07.2021
TW: GEWALT, BLUT, TOD
Oh Sang-chul & Kang Byung-ho # 22.07.2021 # Seodaemun-gu
Behind The
Locked Door
Locked Door
Der Keller war stickig, die Luft schwer von dem metallischen Geruch von Blut. Der Kampf war fast vorbei, nur noch wenige der Gang Ho Pa hatten sich ihnen in den Weg gestellt und auch diese hatten keinen Widerstand mehr zu leisten. Sie lagen verstreut auf dem kalten Betonboden, manche noch mit offenen Augen, in denen das Leben gerade erst erloschen war. Irgendwann, als ihnen klar geworden war, dass sie keine Chance mehr hatten, hatten versucht zu fliehen. Allerdings waren sie von Byung-ho und Sang-chul eingeholt worden.
Byung-hos Shirt klebte unangenehm an seiner Haut. Es war dunkel vom Blut und zerrissen an der Seite, an der eine Klinge ihn erwischt hatte. Nicht tief genug, um ernsthafte Sorgen zu bereiten, aber genug, um bei jeder Bewegung ein Brennen zu hinterlassen. Er atmete durch, ließ seinen Blick kurz zu Sang-chul wandern, der ein Stück abseits stand – schweigend, aber mit derselben unerbittlichen Präsenz wie immer. Byung-ho verzog das Gesicht, als er seine Rippen spürte. Ein Schlag hatte ihn dort hart getroffen, wahrscheinlich ein Bruch. Nichts, womit er nicht umgehen konnte. Schmerzen waren ihm nicht fremd und wenn er ehrlich war, störten sie ihn weniger als das Gefühl, dass er Sang-chul in ihrem kleinen Wettbewerb nicht abhängen konnte.
Er ließ den Kopf kreisen, spürte das leichte Knacken in seinen Schultern, bevor er sich wieder bewegte. Seine Stiefel hinterließen blutige Abdrücke auf dem Boden, als er sich durch die Leichen bewegte, einen nach dem anderen mit einem kurzen Blick würdigte.
Es war ein Massaker.
Und es war verdient.
Seit Wochen hatten sie sich mit den schleichenden Problemen herumgeschlagen, mit kleinen Sabotagen, mit untypischem Widerstand. Es hatte Fragen aufgeworfen, Arbeit gemacht – jetzt war klar, warum. Die Gang Ho Pa hatten sich nicht damit abgefunden, ihr verlorenes Revier nie zurückzubekommen. Sie hatten es leise versucht, aus den Schatten heraus, in der Hoffnung, die Sa Yong Pa von innen zu schwächen. Doch das hier war die Antwort darauf.
Byung-ho ließ seine Klinge in den Halfter an seinem Gürtel gleiten und bewegte seine Finger, als wollte er testen, ob sie noch funktionierten. Alles gut. Dann fiel sein Blick auf die Tür. Massiv, aus dunklem Holz mit schweren Metallbeschlägen. Sie war tief in den Rahmen eingelassen, als hätte jemand wirklich nicht gewollt, dass sie sich leicht öffnen ließ. Die beiden Männer, die sie bewacht hatten, lagen jetzt in grotesken Winkeln vor ihr. Byung-ho schnaubte leise. Sie hatten bis zum letzten Atemzug verteidigt, was auch immer sich dahinter befand. Er trat näher, legte eine blutige Hand an das Holz und spürte, wie seine Finger leicht daran kleben blieben. Dann drehte er sich leicht zu Sang-chul um, sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Grinsen. „Sollen wir nachsehen, was sich hinter der Tür verbirgt?“ Seine Stimme klang rau. Vermutlich vom vielen stoßweisen atmen. Seine Finger strichen über das kalte Metall des Türgriffs. „Vielleicht ein kleiner Schatz.“
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❤ Herzlichen Dank an die liebe liebe Shari! ❤