Seit 13 Jahren gehört Seon Chul den Sa Yong Pa an und konnte sich mittlerweile zum Anführer mausern. Keiner weiß so wirklich woher er kam und wer er ist, allerdings weiß jeder, dass man es sich nicht mit ihm verscherzen sollte. Chul ist ein humorvoller Mensch, der mit wenig Ernst durch die Lagerhallen schlendert und immer mit jedem Späße macht – zumindest so lange, bis man ihm irgendwie ans Bein pisst. Aus welchen Gründen das passiert ist dabei unerheblich, wirkt beinahe willkürlich. Ihm wird nachgesagt, oft ohne Grund zu handeln oder schnell intrusiven Gedanken nachzugeben, so dass er schwer einzuschätzen und zu durchschauen ist. Er pflegt zu anderen Mitgliedern eigentlich eine ungezwungene Beziehung, allerdings weiß jeder, dass das freundliche, kumpelhafte Bild, das er abgibt, nicht der Wahrheit entspricht. Chul hat keine Skrupel und keine Scheu und dass er Spaß daran hat, andere in ihre Schranken zu weisen, ist kein Geheimnis.

Wie ein Militärarzt in kriminelle Gefilde rutschen konnte, wundert viele in der Gang, aber keiner traut sich nachzufragen. Dass Jun-hyeok, der von vielen einfach nur „Doc“ genannt wird, eine sehr gute Beziehung zu Chul pflegt ist dafür aber kein Geheimnis, agiert er doch beinahe wie seine rechte Hand. Er ist derjenige, der aufgeplatzte Lippen, gebrochene Knochen und offene Wunden flickt, weshalb jedem klar ist, dass man es sich mit ihm nicht verscherzen sollte. Mit seiner ruhigen, zurückhaltenden Art stellt er ein Extrem zu Chul und vielen anderen Mitglieder dar, doch das sorgt bei vielen dafür, dass er nur noch angsteinflößender wirkt. Jun-hyeok war einige Jahre im Knast und wurde unehrenhaft aus dem Militär entlassen, als Anschuldigungen der sexuellen Belästigung ihre Runde machten und der Richter ihn für schuldig erachtete. Seitdem hat er die Hoffnung und den Glauben an die Regierung verloren und treibt nun im kriminellen Untergrund sein Unwesen.

Oh Hei-ran ist eine Frau wie keine andere. Man hat es als Frau in der Gang nicht leicht, muss sich härter hocharbeiten und mit Sexismus und Diskriminierung klarkommen, um sich einen Namen zu machen. Hei-ran hat es geschafft und sich mittlerweile nach ganz oben gearbeitet. Sie verwaltet die Finanzen der Sa Yong Pa und ihrer Kredite, ist die agierende Hand hinter den Geldeintreibern und legt fest, wie die Finanzen gehandhabt werden. Sie hat das letzte Wort, was auch Chul respektiert, immerhin hat Hei-ran die beste Ausbildung dafür. Sie hat viele Jahre in der Korean National Bank gearbeitet, bis herauskam, dass sie ihren Kunden Geld abknüpfte, um ihren eigenen Reichtum zu steigern. Viele Jahre konnte sie das unentdeckt durchziehen und als es aufflog, flüchtete sie sich in die Schatten. Es war kein einfacher Weg, denn anfänglich arbeitete sie als Prostituierte für die Sa Yong Pa. Dass sie sich von da unten hocharbeiten konnte ist beachtlich – ihr wird auch gerne nachgesagt, sich hochgeschlafen zu haben. Durch ihre Expertise in dem Bereich ist sie heute auch für die Prostituierten der Gang zuständig und kümmert sich als ihre Zuhälterin um diese – sowohl Frauen als auch Männer. Hei-ran ist sehr intelligent und manipuliert die Menschen um sich herum. Sie nutzt ihre weiblichen Reize, ist gleichzeitig jedoch auch unheimlich skrupellos, wenn sie ein bestimmtes Ziel verfolgt. Dass sie kämpfen kann, sieht man ihr erst gar nicht an, aber sie scheut sich nicht jedem eine reinzuhauen, der ihr gegenüber dumme Sprüche klopft.

Pan Yong wuchs innerhalb des Drogenkartells auf, dem die Sa Yong Pa untersteht. Schon seine Eltern waren Mitglieder und so war für ihn der Weg gewissermaßen bereits gefestigt. Seine Kriminalakte könnte wohl nicht länger sein und er wird für Verbrechen gesucht, die viele sich gar nicht trauen auszusprechen. Für Yong ist die Loyalität innerhalb der Gang das Wichtigste. Er hat kein Streben danach aufzusteigen oder Chul vom Thron zu stoßen, sondern sieht die anderen als seine Familie an. Seine rücksichtlose, kalte Art und der Umstand, dass er sie nicht versteckt, lässt gerade neue Mitglieder ihn gerne meiden, obwohl er eigentlich ein ganz amüsanter Zeitgenosse sein kann. Yong kümmert sich gerne um Neuankömmlinge in der Gang und bildet sie im Kampf aus, weil er sie da ungehindert verprügeln kann, ohne dass er das irgendwie rechtfertigen müsste. Er ist regelmäßiger Kämpfer in den illegalen Cage Fights der Sa Yong Pa und scheint mit seinem Leben so zufrieden zu sein, wie es ist. Yong ist sehr gut mit Kou befreundet und zieht gerne gemeinsam mit ihm los, um Müll zu entsorgen. Die beiden ergänzen sich wunderbar, vor allem weil Yong der einzige zu sein scheint, der Kou ein wenig ruhighalten kann.
Dass er die Gewinne, die er bei den Cage Fights macht, an eine Frau in Jongno-gu schickt, weil sie vor einigen Jahren sein einziges Kind geboren hat, weiß niemand außer Chul. Es bleibt ein Geheimnis, er hat sein Kind allerdings auch noch nie gesprochen, sondern hält sich von ihm fern. Er schickt lediglich das Geld.

Okada Kou und Kamiya Yuji kamen gemeinsam zur Sa Yong Pa und gehören eigentlich der Dazai-Familie der japanischen Yakuza an. Dass einige Familien der Yakuza mit dem koreanischen Drogenkartell zusammenarbeiten ist ein reiner Zweckzusammenschluss, um grenzübergreifend agieren zu können, da ist es nicht verwunderlich gewesen, dass sie ein paar ihrer Leute schicken. Kou war anfangs wenig begeistert davon nach Korea zu kommen. Er musste die Sprache erst lernen, spricht sie auch heute noch nicht perfekt und wäre generell einfach lieber in Japan geblieben, weil er den Koreanern nichts abgewinnen kann. In Yong hat er allerdings einen Freund gefunden, weil die beiden sich recht ähnlich sind. Auch wenn Yong eher ein ruhiger Geselle ist und Kou definitiv mehr extrovertiert, haben sie doch eine Eigenschaft gemeinsam: Skrupellosigkeit. Kou hat keine Scheu anderen wehzutun und macht es für sein Leben gerne; er findet großen Spaß daran und wird deswegen gerne losgeschickt, um Menschen das Leben schwerzumachen, die der Gang schaden wollten. Gemeinsam mit Yong sind die beiden ein sehr gefährliches Duo und wäre Yong nicht, um Kou hin und wieder zu dämpfen, wäre der Japaner sicherlich schon auf einen Killing Spree gegangen.

Anders als Kou war Yuji offen dafür, nach Korea zu kommen. Er sprach die Sprache bereits, weil er sich für die Kultur interessierte und anfangs war das wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass ausgerechnet er geschickt wurde. Kou ist sehr ruhig und introvertiert, geht nicht auf andere zu und zieht sich lieber aus Gruppengeschichten raus als in ihnen zu agieren. Er ist ein Einzelgänger und wird gerne mal unterschätzt, weil er nicht den Eindruck macht, wirklich was auf dem Kasten zu haben. Tatsächlich ist Kou nicht unbedingt der stärkste, dafür allerdings ein strategisches Genie. Er ist agil und flink, weiß die Schwächen seines Gegners schnell zu analysieren und ihn so mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. In ihm schlummert ein Sadist, der es seinen Opfern nie einfach macht und sieht man ihn einmal während der Arbeit, werden jegliche Zweifel an ihm schnell verworfen. Er ist Geldeintreiber und sorgt dafür, dass die Sa Yong Pa das Geld bekommen, das ihnen zusteht. Dabei nutzt er manchmal auch gerne unkonventionelle Mittel.
Mit Kou kann Yuji nicht besonders viel anfangen, obwohl sie aus derselben Familie der Yakuza stammen. Er hält ihn für impulsiv und dumm und scheut sich nicht ihm zu zeigen, dass er selbst sich für besser hält. Die beiden geraten ständig aneinander, wissen aber zumindest beide, dass sie es nicht übertreiben sollten.